Auf dieser Seite finden Sie wertvolle Tipps & Tricks rund um das Thema Tauchen.

Tipps & Tricks

Jeder Taucher kennt die schmerzhaften Ohrenentzündungen, die ihn in tropischen Meeren plagen können. Untersuchungen des Hygieneinstituts der Uni Wien haben gezeigt, daß nicht das Meerwasser die hauptsächliche Schuld an den Infektionen des Gehörgangs trägt, sondern mehrere Faktoren, die zusammentreffen können.

Die Ursache der Infektionen liegt in der Hauptsache an dem zwischen 35° bis 60° warmen Wasser der Duschen. Dieses nie keimfreie Wasser ist durch seine Temperatur der ideale Lebensraum für alle erdenklichen Bakterien und Pilze.
Eine eventuelle Abwehrschwäche als Folge eines langen Fluges und das feuchtwarme Klima fördern ein rasches Wachstum von Mikroorganismen im nicht austrocknenden Gehörgang. Das in den Gehörgang eingedrungene, keimbeladene Duschwasser erhöht die Zahl der Mikroorganismen weiter.Das eindringende, an sich keimfreie Salzwasser verhindert zusätzlich eine Austrocknung im Gehörgang.

Nach einem Tauchgang hinterläßt das antrocknende Salzwasser unter Umständen Salzkristalle am Ohreingang. Diese Kristalle kitzeln. Wenn man versucht, sich von diesem Reiz durch Eindringen mit dem Finger in den Gehörgang zu befreien, kann man die feine Haut im Gehörgang mit den kleinen Salzkristallen leicht verletzen. Durch diese Verletzungen haben pathogene Keime leichtes Spiel dort einzudringen und die bekannten Infektionen auszulösen.
Da die Krümmung des Gehörgangs und Ohrsekrete das eingedrungene Wasser zurückhalten, wird die Haut aufgeweicht. Sie bildet jetzt zusätzlich einen idealen Nährboden und führt zu einer explodierenden Keimzahl.
Der Gehörgang sollte also immer sauber und trocken gehalten werden, jedoch nicht mit einem Q-Tip gereinigt werden, da damit wiederum eine erhöhte Verletzungsgefahr besteht. Zur Prophylaxe haben sich austrocknende Ohrentropfen bewährt, die man nach dem Tauchgang mit einer Pipette in den Gehörgang tropft und ein bis zwei Minuten nicht herauslaufen läßt.

Diese Tropfen kann man sich in jeder Apotheke mischen lassen. Sie sollen einerseits dehydrieren, andererseits ein antimikrobielle Wirkung erzielen. Die Rezeptur stammt von der Wissenschaftlichen Zentrale des Schweizerischen Apothekervereins. Sie besteht zur dehydrierenden Wirkung aus Ethanol oder Isopropylalkohol und der antimikrobiellen Essigsäure in folgender Zusammensetzung:

  • ACIDUM ACETIKUM 98%: 1,0
  • ETHANOLUM 70%: ad 50,0

Immer wieder erhalten wir gebrauchte Tauchmasken, um sie mit optischen Gläsern zu versehen, die einen schon auf den ersten Blick zu erkennenden schwarzen Belag an den Gläsern rund um die Dichtlippen des Maskenkörpers aufweisen. Dieser Belag deutet darauf hin, dass der Benutzer nicht besonders hygienisch mit seiner Tauchmaske umging. Er stammt von dem Pilz „aspergillus niger“. Der Pilz kann Erkrankungen der Lunge und mykotische Hauterkrankungen am Kopf auslösen. Außerdem sind Erkrankungen der vorderen Augenpartie möglich, besonders nach Verletzungen. Nicht alle Keime sind so gut sichtbar. Meist finden sich in solchen Tauchmasken auch noch viele andere Keime und Pilzsporen, die nicht mit den Atemwegen in Berührung kommen dürfen. Bekommen wir solche Tauchmasken zur Bearbeitung, legen wir sie sofort mehrere Stunden in eine Desinfektionslösung. Tauchmasken sollten nie naß gelagert und ungereinigt getrocknet werden. Mineralsalze lagern sich an der Oberfläche der Gläser ab und greifen sie an.

Sicher hat mancher Taucher davon gehört, dass nicht aus den Tarierwesten geatmet werden soll, da sich häufig Pilze der Gattung Aspergillus darin ansiedeln. Die Mundstücke der Lungenautomaten sind nach jedem Tauchgang besonders hygienisch zu behandeln, damit sich Verpilzungen erst gar nicht entwicken können. An die Verpilzung von Tauchmasken wird kaum gedacht.

Das Silikonmaterial von Tauchmasken und Mundstücken ist in seiner Materialstruktur sehr offenporig. Dadurch können sich die feinen Pilzfäden darin gut festsetzen. Sie sind, einmal eingeschleppt, nicht mehr herauszulösen.
Die Pilzsporen können aus der Tauchmaske über den Weg durch die Nase ebenso in die Lunge gelangen wie aus den Atemgeräten. Eingeschleppt werden die Pilze und andere Erreger durch verseuchtes Süßwasser. Im Meerwasser sind kaum Keime.

Einheimische Gewässer:

Die Gefahr in unseren Süßwasserseen liegt in der Hauptsache an der Kontamination durch Fäkalien von Wasservögeln.

Wasser in Schwimmbädern:

Eine weitere Gefahr droht in Schwimmbädern. Die Pilze sind hier fast überall in mehr oder weniger geringen Mengen vorhanden. Im warmen, dampfigen Milieu der Tauchtaschen können sich dann Erreger in den nur oberflächlich ausgewaschenen, nicht desinfizierten Ausrüstungsgegenständen und Tauchmasken rasant vermehren.

Urlaubsgebiete:

In tropischen Gebieten kommt das an sich schon keimbelastete Süßwasser meist aus nur wenig tief im Boden liegenden Leitungen. Es wird auf seinem Weg zu den Zapfstellen im Bungalow meist auf 30° bis 60° durch die Sonneneinstrahlung erwärmt. Dies ergibt ein ideales Milieu für Pilze und Keime aller Art, auch Legionellen.

Die Süßwasserbecken zum Auswaschen der Tauchanzüge und Geräte auf den Tauchbasen sind meist, wenn sie nicht entsprechend desinfiziert werden, wahre Keimzuchtbecken.
Neuerdings gibt es Desinfektionslösungen, die sich zur Reinigung aller Tauchutensilien bestens eignen. (Siehe Artikel in der Tauchzeitschrift „Tauchsport“ Juni/Juli 2004) Hat man keine Desinfektionsmöglichkeit zur Hand, sollte man im Tauchurlaub, z.B. in den Tropen, die Tauchmaske über Nacht ganz in einen Behälter mit Meerwasser eintauchen. Dann ist sie auch vor den überall gegenwärtigen Kakerlaken geschützt. Diese beissen meist nachts mit Vorliebe Stücke aus dem Dichtrand, so dass die Tauchmaske an der Gesichtsoberfläche nicht mehr richtig abdichtet. Auch Mundstücke von Schnorcheln und Lungenautomaten zeigen oft die typischen Verbisskerben. Diese Silikon hungrigen Tierchen werden von Tropen - Neulingen nur sehr selten beachtet.

Neue Tauchmasken beschlagen gerne bei den ersten Tauchgängen. Der Grund ist ein Trennmittel aus der Gußform, in der die weichen Silikonmaskenkörper gegossen werden. Dieses Trennmittel legt sich am Glas an, wenn es den Maskenkörper berührt. An diesen Berührungsstellen beschägt das Glas. Der Belag auf dem Maskenkörper braucht etliche Tauchgänge und gründliches Abreiben. Er läßt sich durch kein für die Tauchmaske unschädliches Lösungsmittel kurzfristig entfernen. Häufiges Abwaschen mit Spühlmittel und anschließendem Abreiben mit einem weichen Tuch hilft noch am besten.

Vom Glas kann der Belag mit einer aus Schlemmkreide bestehenden Polierpaste oder am einfachsten mit einer ganz normalen Zahnpasta, in der ebenfalls Schlemmkreide enthalten ist, abpoliert werden. Dazu benutzt man ein Stück von einem alten, sauberen Leinentuch und poliert unter Druck mit kreisenden Bewegungen das Glas blank. Nachher spült man es mit Süßwasser ab. Diese Prozedur kann so oft nötig sein, bis der Maskenkörper frei vom Trennmittel ist.
Gegen temperaturbedingtes Beschlagen gibt es von verschiedenen Tauchsportartikelherstellern Antibeschlagmittel. Individuell bedingte allergische Wirkungen sind aber zu berücksichtigen. Wir empfehlen Antibeschlagmittel von Beuchat.
Durch temperaturbedingtes Beschlagen hilft immer noch am besten auf der Glasinnenseite der Maske verriebene Spucke. Aus hygienischen Gründen muß dabei besonderes Augenmerk auf die Reinigung gelegt werden.

Tauchmasken sollten nach Möglichkeit nur mit keimfreiem Süßwasser gereinigt werden. Das allein reicht aber oftmals nicht aus, um bereits in die Maske eingeschleppte Keime und Pilzsporen zu vernichten. Besonders Süßwasser aus Leitungen in tropischen Gebieten, Süßwasserseen mit Vogelbesatz und Schwimmbäder sind mit allen möglichen Keimen kontaminiert. Dem zum Reinigen zu benutzenden Süßwasser setzt man am besten ein Desinfektionsmittel zu. Neuerdings sind verschiedene Mittel im Handel erhältlich. (z.B.: Scubasept von Jaxeurope, oder Myrazyme)

Oftmals setzt sich, wenn in Korallengebieten getaucht wird, Korallensand unter die Dichtung der Gläser. Der Korallensand unterwandert aus Gründen seiner Struktur die Dichtungen. In die Maske dringt, an den Sandkörnern vorbei, Wasser in die Maske ein. Um den Sand heraus zu bekommen, müssen die Gläser herausgenommen werden. Nicht von allen Tauchmaskenfabrikaten halten die Sprengringe, die die Gläser halten, die Belastung des mehrmaligen Öffnens aus. Billige Nachahmererzeugnisse sind oftmals aus sprödem, nicht belastbarem Material hergestellt. In solche Erzeugnisse sollten keine teuren, optischen Gläser eingesetzt werden.

Auch wenn sich ein schwarzer Belag (aspergillus niger) in der Maske zeigt, ist die Maske zu demontieren und die Einzelteile längere Zeit in Desinfektionslösung zu legen. Die Teile sollten dann mit einer alten Zahnbürste gründlich abgeschrubbt werden. Ist der Pilz erst einmal in die grobe Molekularstruktur des Silikonmaterials eingedrungen, kann die entstandene Verfärbung nicht mehr entfernt werden. Es gelten die Regeln:

  1. Tauchmasken nie in den Sand legen!
  2. Tauchmasken mit desinfizierender Lösung reinigen!